Der Sympathikus bildet zusammen mit dem Parasympathikus das vegetative Nervensystem. Dieses Nervensystem können wir nicht willentlich beeinflussen.
Das vegetative Nervensystem reguliert Vorgänge im Körperinnern, wie beispielsweise die Atmung, die Verdauung, die Durchblutung, den Puls, den Schlaf-Wach-Rhythmus oder den Entspannungs-Anspannungs-Rhythmus. Ebenfalls ist der Spannungszustand der Muskeln und Faszien damit verbunden.
Die Nervenbahnen des Sympathikus sind für die Anpassungen bei erhöhter Aktivität wie Stress oder Angst zuständig. Der Sympathikus ist ebenfalls aktiv wenn wir arbeiten, ein Gespräch führen oder Sport treiben. So können wir sehr gut mit unserer Umwelt in Kontakt treten. Dabei sind wir fokussiert, aktiviert und können bei herausfordernden oder bedrohlichen Situationen reagieren und handeln.
Der Parasympathikus hingegen sorgt für Entspannung in den Ruhephasen. Wir können unsere Aufmerksamkeit verstärkt nach Innen richten und uns um uns selbst kümmern. Die Wundheilung und Regeneration von Gewebe wird gefördert und die Aktivität der inneren Organe wird erhöht.
In Situationen mit erhöhten Belastungen , seien diese körperlich, mental, emotional oder sozial, steigert sich die Aktivität des Sympathikus-Nervs, um uns bei der anstehenden Herausforderung zu unterstützen. Sobald die Belastung wieder abnimmt, nimmt auch die Aktivität des Sympathikus wieder ab und der Körper kann sich dann wieder auf innere Prozesse wie die Wundheilung, Regeneration oder die Verdauung konzentrieren.
Durch das Hin und Her zwischen Sympathikus und Parasympathikus hält das vegetative Nervensystem unser Körper in einem funktionierenden Gleichgewicht.
Probleme entstehen dann, wenn wir uns zu lange in einem Zustand befinden. Bei den meisten Menschen dominiert dabei der Sympathikus. Nebst innerer Unruhe, Nervosität, Verdauungs- und Schlafstörungen, hat dies auch Auswirkungen auf unser Schmerzempfinden. Die Reizschwelle für die Schmerzwahrnehmung wird herabgesetzt und die Schmerzverarbeitung im Nervensystem und im Gehirn verändert sich. Wir nehmen einen Reiz intensiver und verstärkt als schmerzhaft wahr.
Ebenso führt der Sympathikus zu einer Erhöhung der Muskeln und Faszien, insbesondere des Rückens, des Nackens und der Hinterseite der Beine. Auf Dauer führt dies häufig zu Verspannungsschmerzen.